Es war einmal nicht nur ein TuRm

Auf etwa 1.000 Jahre kann der Drachenturm zurück­blicken. Die alten Mauern könnten wohl viele Geschichten aus prunkvollerer Zeit erzählen...

Eine frühe Burggründung im 11. Jahrhundert wird aufgrund einer Notiz mit Nennung eines „Turmvogt Flodo­bert“ besagt. Auch die Mauertechnik lässt eine Entstehung der Burg in diese Zeit vermuten. Urkundlich kann jedoch erst 1290 Heinrich von Drevenstein (­Treffelstein) belegt werden.

Ab 1336 ist die Burg Treffelstein unter Leuchten­berger ­Hoheit. Im 15. Jahrhundert wechselt sich der ­lokale Adel als Besitzer ab – die Paulsdorfer, die Not­hafft zu Runding und die Sazenhofener... 1509 verkauft ­Heinrich Guttensteiner zu Schwarzen­burg den Treffelstein an die Pfalz, 1530 wird er an Hans Fuchs zu Schneeberg verpfändet.

Eine Karte der Herrschaft Schönsee von 1626 zeigt eine detaillierte Ansicht der Burg Treffelstein. Der Bergfried wird dabei mit Zwiebel­haube und großen Öffnungen im obersten Geschoss dargestellt. Südlich ist der Hauptwohnbau samt einem kleinen Turm (vermutlich der Turm der ­Kapelle) zu sehen. ­Nördlich des Bergfrieds steht ein ­weiteres ­Gebäude. Die gesamte Baugruppe wird von ­einer mit Schieß­scharten durchbrochenen Ringmauer umzogen, welche im Norden einen runden Mauerturm und im Südosten einen Torturm aufweist.

1634 brannten die Schweden die Burg nieder.

Im späten 17. Jahrhundert, wurde die Burg durch Wolf Paul von Sazenhofen instandgesetzt. Kurz ­danach, 1695, wurde sie allerdings durch einen Brand ­zerstört, daraufhin aufgegeben und diente fortan als ­Steinbruch. Auch der Bergfried wurde in seiner Höhe reduziert. Die Burg wurde durch einen Schlossneubau im Dorf ersetzt.

1812 wurde der Bergfried, als Überrest der ­alten Burg­anlage, an einen Tagelöhner verkauft. Durch die ­private Wohnnutzung erfuhr der Turm eine starke ­Überformung.

Nach zwei weiteren Besitzerwechseln ging die Turmanlage 1905 an den extra dafür gegründeten Drachenturmverein über, welcher 1961 Turm und Grund an die Gemeinde Treffelstein übergab.

 

Beschreibung der Burg Treffelstein

Die Burg dürfte ursprünglich nur den obersten Bereich der Felskuppe umfasst haben. Auf dem südlich des Turmes gelegenen Plateau
stand das Hauptwohngebäude, unmittelbar daneben die Burgkapelle, deren Erbauungszeit ebenfalls unbekannt ist. Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass in der Folgezeit die Burg deutlich erweitert worden ist, jedoch nicht der genaue Umfang.

Zeichnerische Rekonstruktion der Burg Treffelstein durch Hartmut Braun, Cremlingen, 2018 (www.burgrekonstruktion.de).